«Wie kam diese Musik von Zürich nach Kalifornien? Wie entstand sie überhaupt? Es spielt keine Rolle, welcher Sound vor oder nach den Kleenex/Liliput-Singles gemacht wurde, ob Little Richard oder Frank Sinatra: Die Band lässt sich einfach nicht einordnen. Kleenex/Liliput war von Anfang an eine ausschliessliche Frauen-Punkband (später waren kurz einmal ein oder zwei Männer dabei). [...] Platte für Platte arbeiteten sie, als würden sie gegen eine Mauer anrennen, lächelten, als wären sie gerade knapp nicht von einem Auto überfahren worden, fluchten, als hätten sie gerade mit viel Mitgefühl (oder Sarkasmus) eine Unterhaltung begonnen und diese mit Sarkasmus (oder Mitgefühl) beendet und sagten dann: und wenn wir daraus einen Song machen würden? Sie machten ihre Musik, als wüssten sie nicht, was als nächstes geschieht, aber eigentlich war ihnen das auch egal. Irgendetwas würde schon geschehen, etwas Interessantes vielleicht – oder dann eben nicht.» (Greil Marcus, aus dem Vorwort zu Kleenex/Liliput, 1986)
Das Tagebuch der Gitarristin Marlene Marder berichtet aus dem Leben der ersten Zürcher Frauenband, reich bebildert und dokumentiert mit Fotos, Plakaten, Covers, Interviews, Kritiken, Fanpost, Fanzines und Songtexten von 1978 bis 1983.