«Mad Dog» Vachon, «Tarzan Tyler» oder Masao «Rusher» Kimura — so wohlklingend wie furchteinflössend lauteten die Namen der Wrestler, die regelmässig gegeneinander an AWA-Wettkämpfen (American Wrestling Association) antraten, um sich in spektakulären Kämpfen publikumswirksam zu prügeln. Es ist Sommer 1969, der 9-jährige Darius Koehli verlässt Zürich und begleitet seinen Vater für einen neunmonatigen Aufenthalt in die USA. Plötzlich findet er sich in einer ihm völlig fremden Umgebung wieder. Und warum zum Geier muss es ausgerechnet Omaha, Nebraska sein? Glücklicherweise freundet er sich schnell mit Carl an, dem Sohn der Nachbarn. Diese nehmen ihn zum angesagtesten Ort der Stadt mit, ins Civic Auditorium, um Wrestling-Kämpfe zu sehen. Mit seiner nigelnagelneuen Kodak Instamatic beginnt Darius zu fotografieren, hält die Helden des Rings vor, während und nach den Kämpfen fest. Mit einem bemerkenswerten Blick für Situationskomik und aus der Perspektive des 9-Jährigen entstehen hunderte von Bildern, deren fürs Buch getroffene Auswahl einen Einblick in eine längst vergangene Epoche gewährt, als das professionelle Wrestling gerade am Durchstarten war und im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Im Sommer 2019 stösst Koehli anlässlich eines Besuches in Zürich auf das Album, das 50 Jahre zuvor entstanden war. Erinnerungen aus Omaha steigen wieder hoch, magische Namen tauchen aus der Vergangenheit auf. Sie erzählen von stickigen Arenen und reisserischen Ansagern, vom begeisterten Publikum, das lautstark die Wrestler anfeuert, von Schweiss und Blut, von mysteriösen maskierten Komplizen, von gestählten Körpern und halten Momente von choreografierten, ja anmutigen Begegnungen fest.