Das Bild von jubelnden Rennfahrern, die überdimensionierte Champagnerflaschen in die Luft stemmen, ist sattsam bekannt. Aber das Leben eines Rennfahrers ist – und war schon immer – bestimmt von Rückschlägen, Konfrontationen, Problemen ungewisser Natur. Es ist, wie das Leben allgemein, beschwerlich. Davon handelt dieses Buch.
Die ersten Tränen, an die sich Max Küng (*1969) heute noch erinnert, die flossen am 16. Dezember des Jahres 1982, es war ein Donnerstag – und der Tag, an dem im Radio die Meldung kam, dass Colin Chapman gestorben sei. Es waren Tränen der Trauer; Chapman war Gründer und das Genie hinter der Sport- und Rennwagenschmiede Lotus, dem damaligen Zentrum des Interesse Küngs.
Seit seiner Kindheit sammelt Max Küng Autozeitschriften und noch nie hat er die Fernsehübertragung eines Formel-1-Rennens verpasst. «Das Auto hat meine Kindheit gerettet», sagt Küng, «ich hatte als dicker, unsportlicher, brillentragender Junge keine Freunde – abgesehen von den Stapeln der Autozeitschriften. Ich wusste damals alles über alle Autos, das hat mir einen gewissen Respekt auch der unterbelichtesten, gemeinsten und gewalttätigsten Dorfjugendlichen eingebracht. Ich wurde in Ruhe gelassen, anstatt ständig verprügelt zu werden. Dafür bin ich dem Auto dankbar, auch heute noch.»