All Eyes On Me ist ein langjähriges Herzensprojekt, das aus der Leidenschaft der in Paris lebenden Fotografin Maï Lucas entstanden ist. Ihre zwischen 1990 und 2010 aufgenommenen Fotos fangen die Hip-Hop- und Street-Culture der afroamerikanischen und hispanischen Communities New Yorks ein, von Jones Beach über Harlem und East New York bis hin zur Bronx. Es waren Jahre, in denen Afroamerikaner:innen und karibische Latinos in New York eine einzigartige kreative Kraft entfalten und eine eigene Identität entwickeln konnten, frei von vorherrschenden Codes und Normen. Dieser Ausdruck, der tief in den sozialen Randbereichen verwurzelt war, brachte eine neue Ästhetik und Energie mit sich, die noch unberührt von kommerzieller Logik war. Lange bevor sie von der Mode- und Markenindustrie aufgegriffen und neu konfiguriert wurde – Bereiche, in denen diese Kultur inzwischen verwässert, wenn nicht gar bewusst inszeniert wird – bekräftigte sie eine ausgeprägte symbolische Souveränität. Maï Lucas nähert sich den Porträtierten mit Respekt, Empathie und Liebe und schafft so Fotografien von greifbarer Authentizität, die von Anmut und tiefer Menschlichkeit geprägt sind. Sie offenbart die Schönheit einer Jugend, deren Kreativität sich ebenso in der Alltagskleidung und im Familienleben wie in ekstatischen Tänzen und Feiern ausdrückt, und lässt ihre Protagonist:innen leuchten.
Maï Lucas wurde 1968 in Paris als Tochter einer vietnamesischen Mutter und eines französischen Vaters geboren und begann als Teenager mit dem Fotografieren, als ihr Vater ihr eine Kamera schenkte. Seitdem ist die Fotografie ihr bevorzugtes künstlerisches Medium. Als junges Mädchen wurde sie von der aufregenden Hip-Hop-Szene des aufstrebenden Paris mitgerissen und dokumentierte die Entstehung dieser Bewegung und ihres Umfelds mit einer Nikon FM2. Mehrere der jungen Hip-Hop-Künstler:innen, die sie damals verewigte, wurden zu bedeutenden Persönlichkeiten der französischen Musik- und Filmszene, deren Ästhetik und Lebensstil bis heute allgegenwärtig sind.