All Eyes On Me ist ein langjähriges Herzensprojekt der Pariser Fotografin Maï Lucas, dessen Bilder zwischen 1990 und 2010 entstanden. Von Coney Island bis Jones Beach, von Harlem bis East New York fotografierte sie die Hip-Hop- und Strassenkultur des afroamerikanischen und hispanischen New York. Damals begannen junge Afro- und Lateinamerikaner:innen die vorgeschriebenen Codes abzulehnen und neue Stile zu erfinden, um sich selbst künstlerisch auszudrücken und ihren Stolz zu verteidigen. Ganz so, als wollten sie dem Hip-Hop-Phänomen, das zum Code für Luxus und Reichtum geworden war, etwas Eigenes entgegensetzen. Maï Lucas geht mit Respekt, Empathie und Liebe auf die Porträtierten zu und schafft so Fotografien von unmittelbarer Authentizität, grosser Anmut und tiefer Menschlichkeit. Sie zeigt die Schönheit des Alltags, der nie banal sondern kreativ ist und sich in Kleidung, beim Tanz, beim Feiern, im Familienleben niederschlägt und lässt ihre Protagonist:innen leuchten.
Maï Lucas wurde in Paris als Tochter einer vietnamesischen Mutter und eines französischen Vaters geboren und begann schon als Jugendliche zu fotografieren. Die Fotografie ist seit jeher ihre Art und Weise, sich als Künstlerin auszudrücken. Seit sie von ihrem Vater eine Kamera geschenkt bekam, betrachtet sie die Welt durch ihr Nikon FM2-Objektiv; sie dokumentierte ihr Leben als junges Mädchen, das in den aufregenden und zärtlichen Strudel der Geburt des Hip Hops in Paris geriet. Viele der von Maï Lucas damals porträtierten jungen Hiphop-Künstler:innen wurden zu führenden Persönlichkeiten in der französischen Musik- und Filmwelt, deren Lebensart und Ästhetik bis heute vorherrschen.