Die Grundlage der Malerei von Andreas Dobler ist die Alltags- oder auch Popkultur des 20. Jahrhunderts. In seiner Jugend stark von Popmusik, Psychedelik und Malerei der Surrealisten geprägt, vermischen sich noch heute Einflüsse aus der «High-» und «Lowculture» in seinen Bildern. Im Zentrum seiner Arbeit stehen meist menschenleere Räume – Hotelarchitekturen aus Ferienkatalogen, Science-Fiction-Landschaften, Strassenzüge aus Computerspielen oder neuerdings auch an Piranesi erinnernde kerkerhafte Gebäude –, die für Projektionsräume der Sehnsüchte, Ängste und Zukunftsvisionen unserer Gesellschaft stehen. In diese oft malerisch plakativ umgesetzten Alltags-Utopien bricht die Kunst in Form von Farbflecken (reine Malerei) oder von auf Arp und Moore verweisende Skulpturen ein. Letztere scheinen in diesen Projektionsräumen aber auch als menschliche Stellvertreter zu dienen, sind sie doch die einzigen anthropomorphen Formen in Doblers Bildern.
Das Artistbook Argovian Sun, Andreas Doblers erste umfangreiche Publikation überhaupt, erscheint im Zusammenhang mit seiner Einzelausstellung im Kunsthaus Glarus, die vom 15.9.–17.11.2002 zu sehen war. Im Gegensatz zur Ausstellung, die den Fokus auf die Beschäftigung Andreas Doblers mit Malerei legte, zeigt Argovian Sun die ganze Spannweite seiner künstlerischen Produktion. Gleichwertig stehen, neben unzähligen Farbreproduktionen seiner Werke, auch Abbildungen seiner Bildquellen (Plattencover, Bilder aus Zeitungen und Zeitschriften, eigene Fotos etc.), Skizzenmaterial, Atelieraufnahmen, aber auch Listen – z.B. die Liste der noch zu erstellenden Bilder oder der «Fragen zu meinen Bildern, die mir nie gestellt wurden» –, Songtexte oder eigene Kommentare zu seinem Werk, die der Künstler fiktiven Charakteren in den Mund legt.