«Die Gesichter des Walter Pfeiffer sind naiv. Lasziv, unschuldig, brutal, sehnsüchtig und gierig und scheu. Die Gesichter sind viel wünschend, viel ahnend, und vielsagend. Die Gesichter fixieren und bannen den Betrachter, wo immer er steht, denn in ihnen leben die Augen der Adoleszenz, die die unwiderstehliche Kraft der reinen Verführung besitzen. Walter Pfeiffers Fotografien erzählen mit dem Instinkt des Augenblicks. Direkter, einfacher und zugleich unkörperlich-bildhafter kann man die Essenz des Erotischen als eine unaufhörlich aus der Tiefe nach vorne drängende und in alles eindringende Bewegung wohl kaum vorführen. Das Thema Gesicht ist keine kurzweilige Beschäftigung dieses Künstlers. Die hier gezeigten Fotos sind das Ergebnis einer mehrjährigen, gross angelegten Unternehmung. Die zwischen 1980 und 1986 entstandenen Fotos junger Männer sprechen an mit all ihren dem jugendlichen Alter zugehörenden Eigenschaften, vom Gesichtsausdruck bis zum Haarschnitt.» Patrick Frey, aus dem Nachwort zu Das Auge, die Gedanken ...
Das Auge, die Gedanken ... war die zweite Buchpublikation von Walter Pfeiffer. In ihrer ebenso monumentalen wie hautnahen Eindringlichkeit bildete dieser Reigen der adoleszenten Antlitze einen Höhepunkt seines frühen Schaffens und verrät das enorme Potenzial dieses Fotografen, der so souverän mit den Bildsprachen von Kunst, Mode und Werbung spielt, ein Potenzial, das in Buchform erst wieder 2001 in Welcome Aboard und 2007 in Cherchez la femme! zur vollen Blüte kommen sollte.