Peter Radelfinger sammelt obsessiv Texte und Bilder, die er in Zeitungen, Zeitschriften und im Netz findet. Es sind Gedichte, es sind Diagramme. Es können aber auch mathematische Formeln sein, Anzeigen für Herren-Pyjamas, auch viele Aufnahmen von Schimpansen und Gorillas. In Falsche Fährten ordnet der Künstler diese gefundenen Texte und Bilder zu und ein. Er schafft Kategorien, um Zugang zu verschaffen. Er lädt ein, in sein Universum, das aus ganz viel Wichtigem und ganz viel Nebensächlichem besteht. Falsche Fährten ist ein Monolith, ein Konvolut, der seinem Rezipienten die Welt erklärt – die Welt aus der Sicht eines obsessiv sammelnden Künstlers, der 1953 in Bern zur Welt kam und der nun, nach bald dreissig Jahren, seine Lehrtätigkeit an der Zürcher Hochschule der Künste beendet.
Schwerpunkte von Peter Radelfingers Arbeit bilden Zeichnungen, Animationen, Fremd-Bilder und -Texte, die in zahlreichen Ausstellungssituationen, performativen Aktionen und Publikationen erscheinen. 2016 veröffentlicht die Edition Patrick Frey ein weiteres Buch mit dem Künstler, das seine langjährige Lehrtätigkeit dokumentiert.
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