Diese Publikation zeigt vielfältige künstlerische Arbeitsprozesse auf, die Peter Radelfinger in seiner langjährigen Tätigkeit an der Zürcher Hochschule der Künste mit Studierenden verschiedenster Studienrichtungen zusammen entwickelt und vollzogen hat: Elementare (vorab zeichnerische und performative) Übungsserien, Strategien und Techniken der Bildarbeit, Recherchen, Aktionen, komplexe künstlerische Projekte.
Radelfinger versucht präzise Koordinaten für die Aktivierung einer erweiterten Wahrnehmung und eines erweiterten Kunstverständnisses zu legen. Es werden immer wieder bestimmte Parameter als Handlungsrahmen gegeben, um mit dieser „minimalen Ordnung“ den Studierenden einen maximalen Spielraum zu gewähren. Radelfinger verbindet hier seine eigene künstlerische Herangehensweise mit seinem pädagogisch-didaktischen Wissen. Nicht von ungefähr bezeichnet er seinen Unterricht als Teil seiner künstlerischen Praxis.
Die Publikation versucht ihrerseits eine „minimale Ordnung“ zu schaffen, die zu einer nächsten erweiterten Spielrunde einlädt. Sie ist in diesem Sinne weder eine Dokumentation der Lehrtätigkeit von Peter Radelfinger noch ein traditionelles Lehrmittel – sie will keine Methode vermitteln, sondern ein anregendes Handbuch sein, das zum Weiterdenken und Handeln auffordert.
Die Publikation setzt sich aus Bild- und Textebenen zusammen: Eine Montage von (Fremd-) Texten und (Fremd-) Bildern mit Querverweisen und Hintergründe aus Alltag, (aktueller) Kunst und Kunstgeschichte. Die Texte und die Bilder versuchen in ihrer Verkettung einen Denkraum zu eröffnen. Die Abbildungen zeigen keine abgeschlossenen Werke, sondern dokumentieren Arbeitsprozesse und ausgelegte Arbeiten, die mehrheitlich während des Unterrichts entstanden sind.
Schönste Schweizer Bücher 2016