Malanka ist das sechste Fotobuch der ukrainisch-amerikanischen Künstlerin Yelena Yemchuk. Wie alle Werke Yemchuks, ist Malanka persönlich, feminin, surreal und von einer gewissen Magie umgeben. Das gleichnamige Fest ist ein Folkloreritual, das von ethnischen Rumän:innen im Westen der Ukraine gefeiert wird - und zwar am 14. Januar, dem alten Neujahr im julianischen Kalender. Die Ursprünge dieser leidenschaftlich ausgeführten Tradition sind weitgehend unbekannt. 2019 und 2020 besuchte Yemchuk die Ortschaft Krasnoilsk, um die hiesige Malanka zu fotografieren. Im Grunde geht es darum, den Winter zu vertreiben und den Frühling zu beleben, ein altbekannter Brauch also, der genau deshalb an die Rückkehr der Persephone in der griechischen Mythologie erinnert. Währenddem sie in Krasnoilks fotografierte, kreierte Yemchuk auch einen Kurzfilm, der während ihrer Einzelausstellung im Ukrainian Museum in New York 2023 Premiere feierte. Im Film spielen die ukrainische Künstlerin Anya Domashyna und der amerikanische Schauspieler Ebon Moss-Bachrach die Hauptrollen.
Yemchuk wurde in Kyiv geboren und emigrierte als Elfjährige in die USA. In ihren Arbeiten schafft sie stets oszillierende Zwischenwelten, in denen Fiktion und Realität verschwimmen. Gekonnt bringt sie die Dinge, die sie inspirieren und definieren, zusammen: das glamouröse Kino der 1960er-Jahre, die sozialen und baulichen Landschaften der postsowjetischen Welt, ihre osteuropäische Herkunft und ihr Alltag in New York.
Durch Yemchuks Blick tauchen wir ein in das Dazwischen, wo ihre Motive stets eine Art Metamorphose erleben. Malanka enthält einen poetischen Essay der rumänischen Kulturjournalistin Ioana Pelehatǎi.