Für Luciano Rigolinis neuestes Buch dienen Internetverkaufsportale als Ausgangspunkt. Unter den Suchbegriffen „private“ und „used“ versammelt der Schweizer Künstler Bilder von privaten Verkäufern, die sich und ihre gebrauchten Kleidungsstücke, Strümpfe, Schuhe, Unterwäsche, fotografisch inszenieren.
private / used mäandriert dokumentarisch verspielt zwischen Selbstporträt, Inszenierung und gefundener Fotografie.
Aus der Überfülle im Netz verfügbarer Bilder kondensiert Rigolini eine subjektive Auswahl, die eine Bildsprache skizziert, deren Zeichen, Gesten und Haltungen mit Erotik und Fetisch flirten.
Die unverändert gezeigten Bilder entziehen sich elegant erotischen Stereotypen und gängigen Codes konventioneller Fotografie. Fern jeglichen soziologischen Ansatzes, rüttelt Rigolini an unserer Vorstellung der fotografischen Darstellung des Intimen und lädt den Betrachter auf eine wundersame Reise ein, auf der zweckentfremdete Bilder die Wirklichkeit transzendieren.
Surrealistischer Kontrapunkt zum Fotografieteil bildet das Gedicht „Prendre Corps“ des rumänischen Dichters und Theoretikers Gherasim Luca (1913–1994).