Suzanne Perrottet (1889–1983), aufgewachsen in Genf, Ausbildung in Rhythmik bei Émile Jaques-Dalcroze, Lehrerin in Hellerau, unter anderem von Mary Wigman. 1912 lernt sie den Tänzer, Choreografen und Tanztheoretiker Rudolf von Laban kennen, zieht mit ihm in die Künsterkolonie auf dem Monte Verità bei Ascona, anschliessend nach Zürich, wo sie bei den Dada-Abenden auftritt. Im Sommer 1913 auf dem Monte Verità – die grosse Wende! Zusammen mit Laban, Wigman und anderen entdeckt sie die Bedeutung und Ausdruckskraft der natürlichen Bewegung und Gestik, der Töne und der Wörter. Der moderne Ausdruckstanz ist geboren. Das Arbeiten mit den natürlichen Bewegungen soll nun allen Menschen zugute kommen – Ziel ist die Befreiung von Körper und Geist.
1920 gründet Suzanne Perrottet ihre eigene Schule in Zürich, unterrichtet Tänzer:innen, Schauspieler:innen, Kinder und Erwachsene, darunter Menschen mit körperlichen und seelischen Problemen, und forscht intensiv weiter. Da es kein brauchbares Anschauungsmaterial gibt, beginnt sie, Bilder von Bewegungen, Gestik und Mimik aus Zeitschriften auszuschneiden. Nach Stichworten geordnet, legt sie eine eigene Sammlung an. In über sechzig Jahren ist so ein Archiv mit mehr als 10’000 Bildern entstanden. Sie arbeitete bis zu ihrem 89. Lebensjahr. Nach ihrem Tode gerieten die Bananenschachteln mit Zeitungsausschnitten in Vergessenheit. Dieses Buch gibt einen Einblick in diese einmalige Sammlung – ein Bildarchiv der Bewegung.