Walter Grab wandte sich nach seinen Reisen nach Paris um 1948/1950 dem Surrealismus zu. Von den Bildwelten eines Giorgio de Chirico, Salvador Dali, André Masson oder René Magrittes beeinflusst, gründet er 1950 seine eigene Künstlergruppe «Phoenix». Dieser schliessen sich neben deutschen und österreichischen Künstler:innen die Schweizer Surrealisten Kurt Seligmann, Otto Tschumi und Ernst Maass an. Als Teil des international wieder aufflammenden, bereits tot geglaubten Surrealismus erntet Grab in der Schweiz (insbesondere in Zürich) und in Deutschland schon bald Anerkennung. 1965 vertritt er die Schweiz an der 8. Biennale von São Paulo in der Ausstellung «Surrealismo e arte fantástica» zusammen mit Meret Oppenheim.
Seine Bildsprache und Handschrift sind unverkennbar: So verschränkt er konstruktiv-geometrische Elemente mit figurativ-narrativen Elementen zu bühnenhaft anmutenden Raumszenerien. Das Leben in allen Gegensätzen zu zeigen war das Credo des Surrealismus und ist offenbar auch dasjenige von Walter Grab. So eckt er, bekannt als Melancholiker, Choleriker und Suchtmensch in der Kunstwelt immer wieder an.
Der Werkkatalog vereint neben einer ersten Gesamtschau von Walter Grabs Schaffen auch verschiedene Stimmen von Schreibenden, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf Grabs Lebenswerk blicken – in kunsthistorischen Texten, eher subjektiven Werkbetrachtungen, sowie einem assoziativen Briefwechsel à la cadavre exquis der Surrealisten.
Mit Texten von Jacqueline Burckhardt, André Grab, Stephan A. Hauser, Christoph Kappeler mit Ulrich Kinder, Luc Robert, Julia Schallberger, Francisco Sierra und Dieter Wyss.