Im Juni/Juli 1993 reisten der Schweizer Künstler Felix Stephan Huber und der Amerikaner Philip Pocock für ein Projekt der Biennale Venedig durch Ungarn, Bulgarien und Rumänien bis ans Schwarze Meer. Während der Reise faxten sie laufend Tagebucheintragungen, Fotos, gesammelte Bilder, Zeichnungen und Texte an das Electronic Café im Casino-Container auf der Biennale Venedig. Ziel der Aktion war es, unter Verwendung der teilweise sehr einfachen lokalen Kommunikationstechnologie, einem tragbaren Computer mit Fax-Modem und einer digitalen Kamera eine (fast) Live-Situation herzustellen. Black Sea Diary zeigt – unbearbeitet, gewissermassen als Faksimile – die Ergebnisse dieses archaisch anmutenden Tele-Tourismusprojektes, bei dem es nicht zuletzt um die beunruhigende Dimension der systemisch bedingten Transmission-Errors geht, um Falschcodierungen, verstümmelte Signale, digitale Fehlermuster, graues Rauschen, um Entropie im Bereich der Datenübermittlung.