Der Bildband des 1949 in Genf geborenen Fotografen Nicolas Faure The Order of Things zeigt rund hundert analoge Aufnahmen von Gartenarchitektur rund um Einfamilienhäuser und Siedlungen im Wallis und der Westschweiz. The Order of Things («Die Ordnung der Dinge») zeigt Bepflanzung und Hecken, Abgrenzungen und Mauern, die von Sehnsucht nach Privatheit und Idylle sprechen. In der Agglomeration sieht man sie von Weitem, etwas versteckt, meist feingliedrig hintergittert und umzäunt: Pflanzenarchitekturen, die sich nur in wenigen Fällen den Veränderungen der gebauten Umwelt entziehen, über die Privatheit des Zauns spriessen – mal bedrohlich, mal als leises Versprechen, dass hinter den Reihenhäusern eben doch noch die unverstellte Natur, die weite Welt liegen könnte. Oder vielleicht nur mehr Schweiz. Faure gibt diese «Ordnung der Dinge» wieder, indem er Betrachtenden präzis komponierte Blickhierarchien eröffnet, die den Gestatungswillen im Machtgefüge des persönlichen Gartenterritoriums spiegeln. Alle Dinge haben ihren Platz. Vor dem Hintergrund dieser meist starren Zeugen – sorgfältig gezähmt, präzise platziert, sauber in die Raumplanung eingeflochten – entsteht so ein Porträt von Land und Mentalität, das Ausgangspunkt für eine Reflexion über technische und kulturelle Veränderungsprozesse der Moderne ist, die seit Ende der 1950er-Jahre die Schweiz erfasst und sie in ein Land der Agglomerationen verwandelt hat.