Schwiizertüütsch, Deutsch und Englisch sprechen die Texte von Liebe, Sehnsucht, Schicksal, dem Agglo-Bahnhof in Wädenswil und Teenage Angst. Der Hund vor dem Coop wird zum Sinnbild des Verlassenen, mittels Annonce wird die Traumfrau gesucht. Mit Schalk und Wortwitz wird gelitten, geworben, geschmachtet und angezweifelt.
Für seine Performances benutzt Jurczok 1001 auch nach all den Jahren noch immer Textblätter. In Spoken Beats werden die verwendeten Blätter faksimiliert und versammeln eine grosse Auswahl an Texten – von frühen Rap Lyrics bis hin zu solchen, die sich an der konkreten Poesie orientieren. Hier wie dort erzeugen Wiederholungen Bedeutung und Humor. Sprechmuster werden freigelegt, politische Stimmungsmache karikiert. Die Sprache wird zum Spiel, nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Text selbst. Die Blätter tragen alle Spuren ihres Gebrauchs, lassen den Auftritt erkennen: Streichungen, Notizen, Vortragsweise, Tempobezeichnungen und Intonation sind mitzulesen und machen die Performance geradezu erlebbar. Sie sind Vorlage und Dokument. Hieroglyphen und Kritzeleien geben dem Text über die Sprache hinaus Gestalt.
Spoken Beats ist ganz bewusst Buchtitel und Name des Bühnenformats von Jurczok 1001. Er schreibt seine Lyrics nicht als druckfertige Poesie, er schreibt sie als Bühnentexte. Erst durch die Darbietung werden sie lebendig. Und so geht die Suche nach neuen Impulsen auch ständig weiter. Jurczok 1001 wird die Textblätter weiterhin in die Jackentasche stecken und vor dem Mikrofon halten, sei es nur, um dem Publikum die Illusion des Ablesens zu geben.