An Pfingsten 1991 besetzten etwa 50 Leute Fabrikhallen und Wohnhäuser auf dem Gelände der ehemaligen Gaszählerfabrik Wohlgroth an den Gleisen unweit des Zürcher Hauptbahnhofs. Es war der Anfang der grössten nationalen Hausbesetzungsaktion, die erst nach zweieinhalb Jahren, mit dem vollständigen Abbruch der Gebäude, ihr abruptes Ende finden sollte. Die Bilder für Wohlgroth entstanden im Herbst 1993. Als die Räumung bevorstand, dokumentierten vier FotografInnen, die im Wohlgroth gelebt und gearbeitet hatten, Innen- und Aussenräume des bedeutendsten alternativen Kulturzentrums der Schweiz. Entstanden sind keine spontanen Schnappschüsse, sondern dichte atmosphärische Stillleben, auratisch hoch geladene Erinnerungsbilder aus einer längst versunkenen autonomen Oase.