A Shot Away Some Flowers ist der zweite Teil einer zweibändigen Edition mit Arbeiten von Stefan Banz. Er beschäftigt sich auch in seinen Videos – sein Werk umfasst mittlerweile an die 150 Bände – seit Jahren mit seinem vermeintlich unspektakulären Familienleben, mit den Geschehnissen in seiner nächsten Umgebung. Protagonist:innen seiner Tapes sind oft seine beiden Kinder, er selbst oder auch ein rabiater Nachbar. Schauplätze sind das Kinderzimmer oder das Treppenhaus der eigenen Wohnung, der eigene Garten, ein nahes Wäldchen, der vertraute See. Aber in der Optik der Videostill-Sequenzen wird das Eigene fremdartig und rückt das Fremde näher. Banz konstruiert nach eigener Aussage Bilder «jener Augenblicke, in denen sich Zufall und Scharfsicht verbinden und das verborgene Mysterium der Wirklichkeit in seiner seltsamen Vieldeutigkeit sichtbar wird». Hinter der Idylle des familiären Gartens, so könnte man diese Bilder mit ihrem höchst eigenen voyeuristisch-privatistischen Gestus lesen, lauert ein Abgrund, nimmt das Unfassbare seinen Lauf.