Patrick Boschung, Daniel Fontana, Stefanie Mauron, Adeline Mollard, Katharina Reidy
Weil Noten die adäquateste Form für Musik auf Papier sind, ist diese Publikation ein Liederbuch, ein Song Book. Weil aber fast keine Band, die im Bad Bonn auftritt, ihre Musik in Form von Noten festhält, ist es ein aussergewöhnliches Song Book, das genau deshalb auch zu Nichtmusikern spricht. Das 25-jährige Jubiläum des Konzertlokals Bad Bonn ist Anlass für die Publikation.
Während zweieinhalb Jahren wurden die auftretenden Künstler:innen gebeten einen ihrer Songs auf ein Blatt Papier zu bringen. So unterschiedlich die Musikstile und Persönlichkeiten, die im Bad Bonn auf Visite sind, so vielfältig sind auch deren Erzeugnisse: von Notenblättern, Zeichnungen, Liedertexten mit zugehörigen Gitarrengriffen bis Fotografien ist alles dabei. Zusätzlich zeigen die Beiträge die Kreativität dieser Musiker:innen von einer Seite, die man auf der Bühne und auf Aufnahmen nicht mitbekommt.
Das Café Bad Bonn in Düdingen ist schon länger kein Kurort und Thermalbad mehr, aber ein Ausflug ins Konzertlokal am Schiffenensee hat seit bald 25 Jahren schon vielen Freude bereitet. Am Ende der Bonnstrasse im Nirgendwo steht ein Haus. Hinter der bescheidenen, fast etwas biederen Fassade, wird ein unerwartet vielfältiges Konzertprogramm angeboten, dessen Affiche genauso in London, Berlin oder Paris zu lesen sein könnte. Ob Metal, Antifolk, Country, Electronica, Indie oder Hip Hop, alles hat Platz was in Nischen und Randzonen der Populärmusikwelt zu hören ist.
Seit 1991 standen rund 2500 Bands auf der kleinen Bühne. Darunter auch grosse Namen wie My Bloody Valentine, Bonnie Prince Billy, The Prodigy, Queens Of The Stone Age, Ministry, Cat Power, The Young Gods und viele andere internationale und lokale Bands. Als Höhepunkt wird neben den Clubkonzerten jährlich das Bad Bonn Kilbi-Festival veranstaltet. Von bekannten Musik- und Kulturjournalist:innen mit «das beste Festival der Schweiz» betitelt, hat der Anlass mittlerweile einen festen Platz in der Kultur-Agenda.
Mit Texten von Conrad Lambert, Chan Marshall, Benedikt Sartorius und Christophe Schenk in Deutsch, Englisch und Französisch.