«Vielleicht liegt es daran, dass ich kein sehr guter Zeichner bin, dass Collagieren sich für mich natürlicher anfühlt, um neue Ideen zu skizzieren und zu entwickeln. Ich schneide aus, klebe zusammen und benutze meinen Fotokopierer dazu, experimentell und schnell Ideen zu entwickeln. In meiner Arbeit geht es um das Finden, Samplen, Appropriieren von Bildern und Klängen und deren Transformation. Das gefundene Bild stösst üblicherweise einen Denkvorgang an – Ideen zu formulieren oder latent bereits vorhandene Gedanken nochmals zu bekräftigen. Es ist ein Mittel, um ein Bild gleichzeitig zu mediatisieren und ein wenig Distanz von ihm zu bekommen. Oftmals ist der Zufall auch aufschlussreich. Wie die Kamera oder ein Videoschnittprogramm ist auch der Fotokopierer nur ein weiteres Werkzeug.» – Christian Marclay
Marclays Sammlung Hunderter kontrastreicher Schwarz-Weiss-Xerox-Kopien, die flüchtigen Aufzeichnungen in einem Notizbuch gleichen, zeigt den Prozess vom ersten Experimentieren bis hin zum fast fertigen Werk auf und gibt so einen Einblick in den kreativen Prozess des Künstlers. Das Buch versammelt das Ausgangsmaterial zu Marclays künstlerischer Praxis während der letzten Jahre. Gestaltet wurde es in Kollaboration mit dem Grafiker Laurent Benner, mit dem Marclay bereits an zahlreichen Büchern und Albumcovern zusammengearbeitet hat.