In jedem Bild steht eine Figur frontal im Zentrum, unheimlich still und manchmal bedrohlich. Die Figuren entstammen einer breiten Palette von Medien, die von populär bis esoterisch reicht: von High-Budget-Hollywood-Filmen, Pulp-Horror über Science-Fiction, Comics, japanischen Mangas bis hin zu Kunstwerken. Heroes and Ghosts ist eine fortlaufende Serie von figurativen Gemälden in Öl auf Leinwand des schweizerisch-britischen Künstlers Mathis Gasser. Geisterhaft bewohnen die Held:innen und Anti-Held:innen diesen anthropologischen Bilderatlas fiktionaler Charaktere. Für Mathis Gasser sind sie Erscheinungen, die das kollektive Gedächtnis bevölkern und sich in einer Vielzahl von Medien manifestieren: Gestalten und Erzählungen der Vergangenheit, die in der zeitgenössischen Kultur, beschleunigt durch die erhöhte Nachfrage im digitalen Bereich, ständig neu formiert werden. Mathis Gasser löst die Figuren aus ihren narrativen und medialen Zusammenhängen und überführt sie in die Malerei, wo sie wie erstarrt dastehen, in angedeuteten Handlungen, die durch die Betrachtenden erst erschlossen werden müssen. In den Geschichten, denen sie entspringen, verkörpern sie oft die Kräfte der Gewalt, des Widerstands oder des Chaos innerhalb der gesellschaftlichen Ordnung. Es sind Entitäten, die mit den Ängsten und Befürchtungen zeitgenössischer liberaler Demokratien korrespondieren und Verdrängtes und Unterdrücktes zu Tage fördern. Sie zirkulieren im kreativen Raum dieser heute globalisierten Systeme, denen sie entstammen und stellen dadurch eine Art kulturelles Management von Spannungen, Revolte und Aufruhr dar.