Elizabeth A. Wilson
In Eingeweide, Pillen, Feminismus fordert Elizabeth A. Wilson Feministinnen auf, ihre ablehnende Haltung gegenüber biologischen und pharmazeutischen Daten zu überdenken. Sie stellt die Frage, welches begriffliche und methodische Neuland sich die feministische Theorie erschliessen kann, indem sie sich der Biologie gegenüber weniger instinktiv ablehnend verhält. Wilson nimmt sich Forschungen zu Antidepressiva, Placebos, Übertragung, Fantasie, Essstörungen und Suizidneigungen vor, um zwei Punkte herauszuarbeiten: inwieweit pharmazeutische und biologische Daten der feministischen Theorie nutzen können und welchen unverzichtbaren Stellenwert Aggression in der feministischen Politik hat.
Eingeweide, Pillen, Feminismus provoziert die feministische Theoriebildung mit der Behauptung, dass sie wirksamer wäre, wenn sie sich mit biologischen Daten auseinandersetzen und ihr eigenes aggressives Potenzial zulassen könnte.
Elizabeth A. Wilson ist Professorin für Women’s, Gender, and Sexuality Studies an der Emory University.
«Von der Organsprache bis zu enterischen Gemütsstimmungen wird in diesem Buch der Bauch beseelt und die Seele ausgeweidet. Eingeweide, Pillen, Feminismus verspricht und liefert Interpretationen biochemischer, pharmakologischer, anatomischer und psychoanalytischer Sachverhalte als seltsamer Ereignisse, die Biologie und Feminismus gleichermassen aus den Angeln heben. Da es mit seinem Befund einer weit verbreiteten Ablehnung der Biologie in der feministischen Theorie provoziert, vermute ich, dass etliche Leserinnen dieses Buch verschlingen und zwischendurch immer wieder in eine Ecke werfen werden.»
— Hannah Landecker, Autorin von Culturing Life: How Cells Became Technologies
«Überzeugend, mitreissend und zur richtigen Zeit… Eingeweide, Pillen, Feminismus liefert einen wertvollen Beitrag zur aktuellen feministischen Theorie, Queer-Theorie, Wissenschaftstheorie und neurowissenschaftlich orientierten Geisteswissenschaft. Das Buch wendet sich an Wissenschaftlerinnen aller akademischen Niveaus.
— Carolyn Laubender, Journal of International Women’s Studie
«Eingeweide, Pillen, Feminismus ist ein wunderbar geschriebenes, komplexes Buch, das die neuesten Einsichten aus Wilsons langjähriger Erforschung der neurologischen ‹Daten› und ihrer potenziellen Bedeutung für die feministische Theorie brillant zur Sprache bringt.»
— Celia Roberts, New Genetics and Society
Herausgegeben von Peter Schneider
Übersetzung von Herwig Engelmann
EPF ESSAYS – Die Bände der Reihe EPF ESSAYS sind Versuche zur Desorientierung in einer immer übersichtlicher werdender Welt. Ihr Publikum empfindet es nicht als Zumutung, etwas zu erfahren, das es nicht immer schon ahnte. Ihre Form ermöglicht den verbindlichen Flirt zwischen theoretischer Schärfe und essayistischer Leichtigkeit. Ihre Themen sind beliebig, aber exemplarisch. Sie bilden Knoten in einem Netz, das aus den Fäden Philosophie, Soziologie, Wissenschaftsforschung, Ökonomie, Kulturwissenschaft, Psychoanalyse, Kunst, Politik gewoben ist. Diese Aufzählung ist nicht abschliessend. Ihr Programm ist streng adisziplinär und folgt den launischen Interessen respektive interessierten Launen des Herausgebers Peter Schneider. Autorinnen und Autoren sind eingeladen, diesen Launen und Interessen neuen Stoff zu liefern.