Interview mit dem it-Paar des postkolonialen Denkens Sarah Nuttall und Achille Mbembe:
Nuttall: «Es gibt Südafrika einen Zeitenmix, mit dem man herumspielen kann. Manchmal kommt die Zukunft in der Gegenwart an, nur um wieder in die Zukunft zurückzuweichen. Das ist mit Mandela passiert und auch, völlig unerwartet, mit der Weltmeisterschaft. Dieser Sprung in die völlig andere Bedeutung des Zeichens für das Afrikanische.»
Mbembe: «Es ist wie ein Fenster, das sich auf einen Raum öffnet, von dem wir uns vorstellen, er sei da, den man nicht einmal bemerkt. Die Sonne, die wir sehen, zieht sich hinter den Horizont einer anderen Zukunft zurück und zwingt uns, ihr zu folgen. Übersetzt in die Wirklichkeit ist es eine bestimmte Quelle, die man nie zuvor gesehen hat. Ich habe an vielen Orten gelebt, aber ich habe nirgendwo sonst gesehen, nur in Südafrika.»
Interview mit dem it-Paar des deutschen Kunstschul-Pop, die Künstlerin und FSK-Mitglied Michaela Melián und der Schriftsteller und FSK-MitgliedThomas Meinecke:
Melián: «Wir haben Ansagen gemacht: Heute Disko, morgen Umsturz, übermorgen Landpartie!»
Meinecke: «Das war Mode & Verzweiflung.»
Melián: «Und gleichzeitig die erste Platte von F.S.K.»
Meinecke: «Das war auch die Zeit der Slogan-Texte. Mit unserem Wir sagen Ja zur modernen Welt- Slogan wussten die Zuschauer damals nicht, ob wir jetzt eigentlich Faschisten sind oder eine Sekte. Was seit Ende der achtziger Jahre als eine Art Patent-Zynismus funktioniert, also Affirmation und ironische Bejahung, das war damals noch gar nicht eingeübt. Es gab eine Menge Leute, die links sozialisiert waren und die uns wirklich offensiv als Faschisten bezeichneten.»