Ein nächtliches Geheimritual, von zwei nackten Männern in einem holländischen Hotelzimmer vollzogen; ein Zelt, wo der Künstler – als Magier verkleidet – die Besucher einlädt ihre Traumata zu teilen; Buttplugs mit Hahnenfedern; eine Sammlung schwuler Zines; anal-sprayed Gemälde mit Tartanmustern; ein Zen-Garten aus Beifuss. Das Buch versammelt AA Bronsons Arbeiten der letzten Jahre. Nachdem seine Partner von General Idea, Felix Partz und Jorge Zontal, 1994 verstorben waren, musste AA Bronson lernen, alleine weiterzuleben. Er erfand eine Identität unabhängig von seinen vormaligen Begleitern und schuf eine Gemeinschaft der Arbeit, Freundschaft und Liebe. Diese Themen lagen im Kern seiner Kunst der letzten 25 Jahre. Er hat ein Werk entwickelt, bei der Zusammenarbeit mit anderen Künstler:innen, insbesondere jüngeren queeren Künstler:innen, und das Knüpfen sozialer Bande eine zentrale Rolle einnehmen. AA Bronson’s House of Shame betont die soziale Dimension seiner Arbeit mittels Ausstellungen von 2013 bis 2018. Diese Schauen brachten Künstler:innen in einer Gemeinschaft zusammen; Schauen, bei denen Performances und Rituale, ein gemeinsames Erleben erschufen; eine einzigartige Mischung aus Kunst, Freundschaft, Zusammenarbeit, Spiritualität und Humor. Dieses Buch besteht aus zwei Teilen: Eine einleitende monographische Sektion beinhaltet einen Essay und ein Interview mit dem Künstler und bietet eine Übersicht über die Werke und Ausstellungen. Im zweiten, chorischen Part, wurden Freunde eingeladen, Zeugnis abzulegen und eine Art Log-Buch zu schreiben, das die fünfjährige Lebensgeschichte der Künstler:innengemeinschaft erzählt.
Mit einem Vorwort von Vincent Simon, einem Essay von Paul Clinton, einem Interview von Frédéric Bonnet und Textbeiträgen von Philip Aarons, Defne Ayas, Elijah Burger, Matthias Herrmann, Richard John Jones, Bradford Kessler, Terence Koh, Sholem Krishtalka, Mark Jan Krayenhoff van de Leur, Gareth Long, Chrysanne Stathacos, Scott Treleaven und Louwrien Wijers.