Stories of Little and Big Blossoms thematisiert Gefühle wie das des Fremdseins beim Umzug in ein neues Land oder den Schmerz, einen geliebten Menschen zu verlieren und fokussiert dabei auf die Sicht von Kindern. Da ist zum Beispiel die kleine Elham aus dem Iran, die einmal mehr mit ihrer Familie an einem neuen Ort beginnen muss, und für die alles fremd ist in der neuen Stadt: Die Strassen, die Häuser, der Spielplatz. In der Schule fühlt sie sich ausgegrenzt und unsicher, und es fällt ihr schwer, neue Freund:innen zu finden.
Shirin Azari verarbeitet in Stories of Little and Big Blossoms ihre eigenen Kindheits- und Jugendjahre. 1996 floh sie über Nacht, ohne sich von Familie und Freund:innen verabschieden zu können, mit ihren Eltern und ihrem Bruder aus dem Iran nach Deutschland. Sie besuchte dort elf verschiedene Schulen und litt darunter, nie länger an einem festen Ort zu leben. Ihre Botschaft ist ihre eigene Geschichte: Sie liess sich nicht unterkriegen, sondern lernte, sich durchzukämpfen und zu behaupten. Die Erlebnisse von Elham, Jonathan oder Aylin, von der Autorin mit zarten, poetischen Zeichnungen illustriert, spiegeln ihre Erfahrung, nie an einem Ort Wurzeln geschlagen haben zu dürfen und ist eine Aufforderung zu Offenheit, Mut und Selbstbestimmung. Dabei sollen die Geschichten die Aufmerksamkeit auf die unschuldigsten aller Betroffenen lenken, auf die Kinder.