An Vogelhäusern mangelt es jedoch nicht ist eine bisher nie gesehene Kombination aus ornithologischem Fachwissen und subjektiver Empfindung. Das Künstlerbuch vereint Zeichnungen, Computerillustrationen, Fotografien und eigens verfasste Vogelporträts. Im Zentrum steht der Mensch und seine schizophrene Beziehung zur Natur, insbesondere zu einer der kulturell prägendsten Tierarten, den Vögeln, die an Vielfalt ihresgleichen sucht.
Grundlage für das Werk ist der wissenschaftlich gut dokumentierte Niedergang eines grossen Teils der Vogelwelt in der Schweiz : Über 40 Prozent der lokalen Brutvogelarten findet man derzeit auf der Roten Liste, weitere 12 Prozent gelten als potenziell gefährdet. Luca Schenardi füllt die Lücken der unerforschten Zusammenhänge zwischen dem materialistisch geprägten menschlichen Wirken und dem Niedergang der Natur mit seiner eigenen, subjektiven Bildwelt und -sprache aus. So ist sein künstlerischer Ausdruck geprägt von beissender Gesellschaftskritik, Zynismus, aber auch von Wut und Wehmut. Durch eine skurril-humoristische und ironische Komponente wird jedoch gängiger Kulturpessimismus umgangen.