Vor dem neutralen Hintergrund eines anonymen Fotostudios, in strikter Frontalität und mit Blick in die Kamera, porträtiert Barbara Davatz 1982 erstmals zwölf junge Paare, die verliebt, befreundet, verwandt oder beruflich verbunden sind. Sie beobachtet nüchtern, konzeptuell, aber anteilnehmend die persönlichen und kollektiven Details der Posen.
1988 und noch einmal 1997 nimmt sie mit den Porträtierten erneut Kontakt auf und dokumentiert konsequent die Kontinuität oder eben die Veränderung der Biografie, den Wechsel der Beziehungen, die Metamorphosen der Selbstwahrnehmung und des Stylings. Ausgehend von den zwölf ursprünglichen Doppelporträts entstehen so Beziehungs-Stammbäume mit – je nach Partnerwechsel – bis zu sieben Paaren. «Jedes Bild», so Barbara Davatz, «ist das Dokument einer Beziehung, die Summe der Bilder ist ein Zeitdokument.»