José de Jesús "Chucho“ León Hernández ist ein Teil von Mexico Citys Nachtleben. Seit über zwanzig Jahren dokumentiert er, was geschieht, wer gerade in ist, fängt die Neuankömmlinge und Verluste der Szene mit seiner Kamera ein, die Underground-Locations, die Schwulenclubs, das vibrierende Musikleben.
Als immenser Kulturmagnet mit ihren 20 Millionen Einwohner:innen erfindet die Metropole sich jede Nacht neu, schafft eine Bühne für die, welche sich nach Aufmerksamkeit sehnen; perfekte Jagdgründe für Chucho um die Kreaturen der Nacht zu verfolgen und fotografisch einzufangen, die Ambiance entscheidend durch seine Anwesenheit und Kamera verändernd. Seine Fotos reichen von den Jungen und Schönen zu den Queeren; von Drogen- und Sexinduziertem Überschwang bis hin zu Mexikos ewigem Flirt mit dem Tod.
Obwohl José de Jesús León Hernández’ Arbeiten in einigen der wichtigsten Sammlungen Mexikos vertreten sind, erhielt er bislang nicht die verdiente Anerkennung. Vida zeigt ihn als bedeutenden Fotografen und dürfte ihn in Mexiko bekannt machen, wo Anerkennung aus dem Ausland häufig eine Voraussetzung für Erfolg zuhause ist.
Neben der Ästhetik des mexikanischen Katholizismus wurde er vor allem von Modemagazinen und Fotobüchern beeinflusst, die er obsessiv studierte. Als Fotograf Autodidakt zeigt sein Werk sein tiefes Wissen und Verständnis für die Tradition der Fotografie und einen genialen Sinn für seine Umgebung.