Auf fünf langen Roadtrips (zwischen 2011-2016) durch Montana, Texas und Colorado, den Mississippi hinauf und von New Orleans nach Marfa entstanden die ruhigen, atmosphärisch dichten Photographien von PierLuigi Macors Bowie, Texas. Fernab der grossen Städte, ungestört von Mitreisenden verfolgte Macor nur ein Ziel: das gute Bild zu schiessen und das Glücksgefühl dabei auszukosten.
Diese Suche trieb ihn durch die ikonischen Landschaften Nordamerikas und führte immer wieder zu Begegnungen, die verschiedener nicht sein könnten. Ein Vater – auch Fotograf und mit seinem Sohn unterwegs zu einem Baseballspiel – lädt ihn nach wenigen Minuten Gespräch im Diner auf ein Essen ein, misstrauische Sheriffs und andere zwielichtige Gestalten bedrohen ihn mit Waffen. Mexikanische Strassenverkäufer kommen in seinen Erzählungen genauso vor wie besoffene Rednecks und überraschende Espresso-Bars unter dem rosa Himmel von Detroit. Es sind diese filmreifen Momente des Alltags, die Einzelschicksale, die PierLuigi Macor genauso feinfühlig wie scharfsinnig ins Bild bannt.
Die unterschiedlichen Bilder mit ihrer dichten Atmosphäre ergeben zusammen einen visuellen Roman von geradlinig poetischer Qualität. Landschaften, Strassen und Häuser, selbst die Menschen kommen auch ohne Namen aus. Die Fotografien sind fragmentarische Wirklichkeit – unverstellt, aber ein bisschen elegisch.
Die Publikation vereint eine repräsentative Auswahl der nicht-kommerziellen Arbeiten Macors. Die persönlichen Farbfotografien werden erstmals und in sprechender Zusammenstellung vorgestellt.