Acht Jahre lebte und arbeitete Thomas Kern in Amerika. In dieser Zeit versuchte er auf zahlreichen Reisen und Reportagen eines Landes habhaft zu werden, das schon vielfach dokumentiert worden ist. Mehr als 70 Jahre nach der sozialdokumentarischen Fotografie von Walker Evans und 50 Jahre nach Robert Franks Die Amerikaner gelingt es ihm mit eindringlichen, lakonischen Schwarzweissaufnahmen, ein authentisches, disparates Bild der amerikanischen Gegenwart zu vermitteln. Als stiller Beobachter bleibt der Gegenstand seiner Arbeit der unspektakuläre Alltag des Landes und seiner Menschen. Ein visueller Kommentar zur Lage der Nation in Bildern, die scheinbar schnell konsumierbar und vertraut sind, jedoch merkwürdig widerspenstig bleiben.
«Man kann über Amerika alles und nichts erzählen. Amerika nimmt jeden gefangen, zwischen einem Mythos, der niemals sterben wird, und einer Wirklichkeit, die gerne übersehen wird. Es geht um ein Land, das immer und überall eindeutig ist, aber nie nur eine einzige Deutung zulässt. Das wir alle erkennen und doch nie ganz kennen. Dieses Land wollen wir finden.» (Gerhard Waldherr)